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Der wissenschaftliche Hintergrund
des Dyslexia Research Centers

Die Entwicklung des pädagogischen Kartenspiels „Mathe4matic“ basierend auf der AFS-Methode nach Dr. Astrid Kopp-Duller ist nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Entwicklung des Zahlenbegriffes erfolgt. Ziel war es, durch die dreidimensionale Darstellung der Menge und dass auf der selben Karte vorhandene dreidimensional dargestellte Zahlensymbol, dem Kind die Herstellung der Beziehung zwischen Menge und Symbol zu erleichtern und den Vertiefungsprozess zu unterstützen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Beziehung herstellen zu können, eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass Menschen das Rechnen, vor allem die Grundrechenarten ausreichend erlernen können.

Die
Entwicklung des Zahlbegriffes beim Kind ist eng angelehnt an die Lern- und Entwicklungstheorie von Jean Piaget und es ist davon auszugehen, dass das Kind nur über operative Leistungen, d.h. über kognitive Prozesse innerhalb der Stadien der Denkentwicklung, zum Zahlbegriff kommt.

Der Zahlbegriff muss als anschauliche Zuordnung erfahren werden, d.h. als umkehrbares System von Umstellungen und Beziehungen. Die Sprache spielt bei der Zuordnung und Beurteilung der Gleichheit von Mengen kaum eine Rolle. Das (Ab)zählen kann diesen Erkenntnisprozess zwar beschleunigen, aber nicht ersetzen, da es den Ordnungsaspekt zu sehr in den Vordergrund stellt und die Kardination - diese ist die Vorstellung (die so nur für die Menge der natürlichen Zahlen unmittelbar anschaulich ist), dass eine Zahl immer die Antwort auf die Frage "Wie viele [...]" ist - vernachlässigt.

Ausgehend davon, dass das Handeln und nicht die Sprache der Ursprung des Denkens ist, ist die Zählfertigkeit eines Kindes nicht immer gleichzusetzen mit der Existenz des Zahlbegriffes. Ebenfalls ist die Fähigkeit des Kindes, dem Symbol einer Zahl das entsprechende Zahlwort zuzuordnen, nicht als Einsicht in den Zahlbegriff zu interpretieren. Der Name einer Zahl ist nicht identisch mit dem Begriff der Zahl selbst.

Die Zahl selbst existiert in der Realität nicht, sondern ist ein Produkt der menschlichen Denkprozesse. Zahlen können auf drei Ebenen erfahren werden:

  • 1. Ebene der Realität: Konkrete Mengen, Gegenstände, die durch Wahrnehmungen und Vorstellungen erfahren werden.
  • 2. Ebene der Begriffe: Zahlenwert bzw. mengentheoretische und relationale Begriffe.
  • 3. Ebene der Zeichen und Symbole: Zahlzeichen als Symbol eines Begriffes, der abstrakt, d.h. unabhängig von Gegenstand und Handlung, die Realität beschreibt.

Die Beschäftigung des Kindes mit den Mengen und Symbolen auf den Karten während des Kartenspieles und die für das Spiel notwendigen Rechenaufgaben, erleichtern in einer spielerischen Art die Grundrechenarten zu erlernen und zu verinnerlichen.
Mathe4matic